CHRONIK

 
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Institut für Deutsche Schneckenzucht Nersingen
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89278 Nersingen
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Kurze Geschichte des Schneckenhandels

Als Einführung ein kurzer Auszug aus dem Buch der Liese Hailbronner: „Ein Leben mit der Donau"

„Die unterschiedlichsten Güter wurden befördert. So Fässer voll Deckelschnecken (Ratsprotokoll vom 30.3.1624) aus den Ulmer Schneckengärten für die Wiener Fastenzeit in einem Quantum von oft 200 000 Stück. Während des Transportes durfte die Sonne nicht allzu warm scheinen, sonst wurde der Inhalt lebig und sprengte die Fässer, so dass diese Fracht wertlos war und nur noch den Fischen im Fluss zugute kam. Da solches Geschehen zu Komplikationen führte zwischen Lieferer, Überbringer und Besteller, bestanden die Ersteren auf schriftliche Empfangsbestätigung aus Wien."

 

Zulieferer von Weinbergschnecken aus den umliegenden Ortschaften von Ulm waren in: Bollingen, Münsingen, Ober- und Unterfahlheim, Glassenhart, Leibi, Nersingen, Schneckenhofen u. Straß.

 

Joh. Herk. Haid schrieb in seinem Buch „Ulm mit seinem Gebiet" von 1786: „Der wichtigste ist der essbare Gartenschneck. Er wird in Schneckengärten zusammengebracht und entweder mit Kohlblättern oder mit Schneckenblättern gefüttert, dass er fett wird. Wenn er nun um Martini sich gedeckelt hat, so wird er verkauft. Jährlich werden bei 4 000.000 solcher Schnecken außer Landes geführt, in Tonnen, von welcher eine etwa 10 000 Schnecken fasst. Die Tonne wird wenigstens um 25, oft um 40 fl. verkauft (fl. = Gulden)."

 

Wie wichtig der Handel mit den Schnecken war (bis zum 19. Jahrhundert), sehen wir daraus, dass an dem 1739 entstandenen barocken Haustürrahmen des im Krieg zerstörten Hauses auf dem Saumarkt Nr. 1, das 1801 dem Schiffmeister Joh. Christoph Schwarzmann gehörte, ein Ordinarischiff mit zwei Feldern mit gekreuzten Rudern, einem Feld mit drei Fischen im Dreiecksymbol und einem Feld mit zwei mächtigen Weinbergschnecken geschnitzt zu sehen ist (der Rahmen wurde gerettet und liegt im Depot des Museums).

Der Handel mit Weinbergschnecken

Aus dem Buch die Lehrmeister-Bücherei von Gisela Kaufmann (1952)

 

Der Handel mit Weinbergschnecken wird schon seit vielen Jahrhunderten betrieben. Hauptswaren es Mönche, die große Mengen der Schnecken verbrauchten. Für sie war es ein Ersatz für die in der Fastenzeit verbotenen Fleischspeisen. Aus den Sammelgebieten in Süddeutschland wurden die Weinbergschnecken an die Klöster und die Duodezhöfe in den verschiedensten Gegenden versand. Von Ulm aus fuhren große Kdie sog. Ulmer Schachteln, mit der Schneckenladung die Donau entlang bis nach Wien. Viele adlige Guts- und Schlossherren ließen sich ebenfalls Weinbergschnecken schicken; Schneckenspeisen galten bei ihnen als Früher war Frankreich der Hauptabnehmer für die deutschen Schnecken, zwischenzeitlich ist Frankreich der Hauptlieferant der Weinbergschnecken und beliefert Deutschland und Italien. In Süddeutschland waren einige große Handelsfirmen, die den Sammlern in den verschiedenen Bundesanweisungen und Material für den Versandt der Tiere zukommen ließen:

  • Julius Mohr, Ulm a. d. Donau
  • Robert Stein, Lauingen a. d. Donau
  • K. Schumacher, Oberlauchringen/Baden
  • Arbeitskreis Deutscher Klein und Pelztierzüchter (ADKPZ)
  • H. Jungwirt in Hausen /Killertal
  • Krs. Hechingen/Hohenzollern).

Letzterer verfügte über eine Lehranlage für die Weinbergschneckenzucht und über ein Verkaufskontor für Zuchttiere.

 

Wir als Institut für Deutsche Schneckenzucht Nersingen "Helix" GmbH werden diesen alten Wirtschaftszweig mit seinen weitreichenden Chancen wieder in Deutschland etablieren.

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